Das Rheiderland ist ein bäuerlich geprägte Kulturlandschaft. Zusammen mit der Ems und dem Dollart ist es eines der bedeutendsten Vogelgebiete Deutschlands.
Auf den weiten, offenen Grünlandgebieten sind im Frühjahr zahlreiche Wiesenvögel wie Kiebitze, Uferschnepfen, und Rotschenkel beheimatet. Sie ziehen hier ihre Brut groß. Von Oktober bis April überwintern tausende von Wildgänsen im Rheiderland und im Frühjahr und Herbst sieht man große Schwärme Watvögel, wie Brachvogel und Alpenstrandläufer und viele andere Arten, die auf dem Durchzug sind.
Diese wertvollen Lebensräume und deren Artenvielfalt zu erhalten, ist unser gemeinsames Ziel.
Graugänse und junge Rinder an der Ems bei Midlum
Wir möchten Sie einladen, die Vogelwelt des Rheiderlandes kennenzulernen. Um Ihnen die Welt der Vögel zugänglich zu machen, wurden in der Vergangenheit verschiedene Beobachtungseinrichtungen geschaffen, aus denen sie ungestört beobachten und fotografieren können.
Silber- und Graureiher am Ufer des Sees
Die beiden Seen entstanden 1980 im Zuge des Autobahnbaus durch Sandentnahme. Inzwischen haben sie sich zu wichtigen Vogellebens
räumen entwickelt. Viele Entenarten leben hier, verbringen hier den Winter oder brüten im Frühjahr. Im Schilf und in den Sträuchern lebt das seltene Blaukehlchen.
Pfeifenten sind hier im Winter häufig anzutreffen
Ab Mitte März sind auf den Salzwiesen und in den feuchten Wiesen des Rheiderlandes Uferschnepfen, Kiebitze und Rotschenkel auf der Suche nach geeigneten Partnern und Brutrevieren. Mit
einem Fernglas ausgerüstet können Rotschenkel, Kiebitz, Brand- und Pfeifenten, Lachmöwen und viele weitere Arten gesichtet werden, darunter auch die Goldregenpfeifer, die jetzt im
Rheiderland einen Zwischenstopp auf ihrem Weg in den Norden einlegen.
Die Revierrufe von Uferschnepfe, Kiebitz und Rotschenkel sind jetzt typisch für die Region, und besonders beeindruckt der Kiebitz mit seinen tollkühnen Schauflügen.
Eine Uferschnepfe beobachtet wahrscheinlich ihre Küken.
Der ebenfalls durch Sandentnahme entstandene See ermöglicht vielen störungsempfindlichen Vogelarten Lebensraum. Auf den umliegenden Wiesen finden sich im Winter zahlreiche Gänse ein, den See nutzen sie als Bade- und Trinkstelle.
Schärme von Goldregenpfeifern finden auf den Wiesen im Winter ebenfalls Nahrung
Eine Bekasine auf Nahrungssuche am Gewässerrand
Weißwangengänse, Blässgänse und Pfeifenten auf einer Weide in Dizumer Hammrich
Am Dollart versammeln sich das ganze Jahr über eine Vielzahl von Vögeln. Vorzugsweise bei Niedrigwasser sind die verschiedenesten Arten von Watvögeln zu beobachten. Der Kiekkaaste bietet dazu beste Voraussetzungen. Über einen 1 km langen Steg durch eine Schilffläche gelangt man zu ihm.
Schon auf dem Weg dorthin lassen sich Blaukehlchen, Schilfrohrsänger und zu bestimmten Zeiten Rohrweihen beobachten.
Nonnengänse am Dollart
Rotschenkel auf Futtersuche
Gerne bieten wir Führungen nach Absprache zu den verschiedenen Aussichtspunkten an.
Kontakt: Agnes Ratering Email: agnes.ratering@gmx.de Tel. 04959-3299987
Frühstück mit den Gänsen am Kiekkaaste
Am Kiekkaaste bei Nieuwe Statenzijl wollen wir den imposanten Abflug der Gänse zu ihren Äsungsflächen ins Rheiderland beobachten. Im Dollart, der auch Teil des Nationalpark Wattenmeer ist, übernachten sie geschützt vor ihren Feinden. Schon kurz vor Sonnenaufgang machen sich die Frühaufsteher mit ihren Familiengruppen auf den Weg. Nach und nach folgen dann die großen Schwärme mit einem nicht zu überhörendem Geschnatter. Dieses tolle Naturschauspiel wollen wir mit heißem Tee oder Kaffee und einer lecker belegten Stulle auf uns wirken lassen. Man sollte mit warmen Schuhwerk, Mütze und Schal ausgestattet sein. Ein gutes Spektiv ist vorhanden, wenn vorhanden, sollten Ferngläser mitgebracht werden.
Kosten: 10,- € Kinder 5,- € Anmeldung erforderlich
Treffpunkt ist das Schöpfwerk oder die Schleuse an der Westerwoldschen Aa
Anfahrt über die A280 Richtung Groningen, Abfahrt Bunde West, dann links auf die Neuschanzer Str. den Hinweisschildern Kiekkaaste folgen.
Anmeldung: Agnes Ratering 04959-3299987 agnes.ratering@gmx.de
Nicht nur die Wildgänse, sondern Schwärme von Kiebitzen und Staren, hunderte Pfeifenten an der Ems, und die vielen Silber- und Graureiher sind die Attraktion bei den Gänseexkursionen durch das Rheiderland. In großen Trupps können Bläss- und Nonnengänse gesichtet werden. Im Herbst sind die jungen Blässgänse noch gut zu erkennen, sie haben noch keine weiße Blässe über dem Schnabel und auch die dunklen Bauchstreifen sind noch nicht da. Zusammen mit ihren Eltern haben sie den weiten Weg vom eisigen Norden in das Rheiderland geschafft und füllen jetzt ihre Kraftreserven auf den den Wiesen wieder auf.
Unvergeßliche Eindrücke gewinnt man an der Bohrinsel, wenn bei untergehender Sonne Tausende von Bläss- und Weißwangengänsen in den Dollart einfliegen.
Auf Anfrage planen wir gerne eine Bustour mit Ihnen durch das Rheiderland. Mindestteilnehmerzahl 7 Personen
Ansprechpartner: Agnes Ratering , info@nabu-rheiderland.de
Erstaunen und Begeisterung lösten die Erlebnisse und Beobachtungen bei den Gästen aus Neuenkirchen aus. Schon am ersten Tag rund um den Dollart war die Liste der Arten lang geworden. Im Mai halten sich im Watt noch zahlreiche Wattvögel auf, im Schilfgürtel des Deichvorlandes wurden Schlifrohrsänger und Blaukehlchen gesichtet, alle drei Weihenarten, die Wiesen- Korn und Rohrweihe, konnten ausgemacht werden.
Immer wieder wurden Spektiv und Kamera in die richtige Stellung gebracht, um den einzigartigen Moment festzuhalten.
An der nächsten Station am Kiekkaaste bei Nieuwe Statensijl erläutert Bernd Rauer die Vogelwelt im Deichvorland.
Besuch auf dem Michviehbetrieb von Klaus Borde. Der Landwirt schilderte anschaulich und ausführlich welche Anforderungen der Betrieb und die Tiere täglich an ihn und seine Familie stellen. Danach ging es mit dem Fahrrad weiter zu einigen Flächen, die Klaus Borde im Rahmes des Küken - und Gelegeschutzes unter bestimmten Bedingungen bewirtschaftet. Mehrere Gelege der Uferschnepfe hatten Biologen auf seinen Fächen ausfindig gemacht. Allerdings wurden einige aus noch unbekannten Gründen schon aufgegeben . Uferschnepfen und Rotschenkel waren gut aus der Nähe zu beobachten, immer wieder zeigten Kiebitze ihre waghalsigen Flugmanöwer und sogar das sehr seltene Braunkehlchen wurde auf einem Pfahl sitzend identifiziert.
Ein einsamer Kampfläufer
Letzter aber sicherlich angenehmster Teil der Tour an dem Tag war die Rast im Gartencafe auf dem Bauernhof der Familie Wübbena in Hatzum. Beim Genuss der leckeren Stachelbeerbaisertorte drückte Uli Antons vom NABU Neuenirchen, der die Reise organisiert hatte, noch einmal seine Begeisterung aus."Wir sind froh, dass wir das Rheiderland auch dank des schönen Wetters aus so vielen Perspektiven erleben durfen und dabei soviel entdeckt haben"