Naturgartenberater*innen zeichnen Gärten im Rheiderland aus

Seid März sind die drei ehrenamtlichen Naturgartenberater*innen Yvonne Gosseling, Jan Berends und Agnes Ratering in Bunde und mittlerweile auch im ganzen Rheiderland unterwegs, um Gartenbesitzer zu beraten.

"Wir haben festgestellt, dass es schon viele sehr insektenfreundliche Gärten in Bunde gibt und somit waren die ersten Gärten schnell gefunden, die mit der Plakette "Naturnaher und Insektenfreundlicher Garten" ausgezeichnet werden sollten," so Agnes Ratering.  Die Auszeichnung soll eine Wertschätzung für die Arbeit der Gärtner*innen sein. Schließlich stellen sie mit ihrem Garten, egal ob er groß oder klein ist, der Insekten- und Vogelwelt einen wertvollen Lebensraum zur Verfügung und tun nebenbei etwas fürs Klima und für ihre Gesundheit.
Das wir den Trendwechsel vom Schottergarten zum naturnahen Garten brauchen, zeigen zahlreiche Untersuchungen über drastistischen Rückgang der Insekten und damit auch der Vögel. "Auch wenn man jetzt Gartenbesitzer auffordert Schottergärten zurückzubauen, nützt es Natur wenig, wenn in den Gärten nur Rasenflächen entstehen und diese dauernd sehr kurz gehalten werden, egal ob das durch Mähroboter oder andere durch Geräte geschiet" erläutert Yvonne Gosseling. Alternativ lässt sich mit wenig Aufwand viel für die Artenvielfalt bewirken. Selbst kleine naturnahe Flächen sind wichtige Lebensräume für Wildbienen, Schmetterlinge und Vögel. Die  Naturgartenberater*innen des NABU Rheiderland geben gerne Tipps dazu.
"Wir hoffen natürlich auf viele Nachahmer," so Jan Berends.  Wer seinen Garten als "Naturnaher und insektenfreundlicher Garten" auszeichnen lassen möchte, kann sich gerne melden unter Agnes Ratering 049593299987 oder info@nabu-rheiderland.de

Die erste Auszeichnung erhielt Marion Kolthoff in Bunde. Sie ist eine begeisterte Hobbygärtnerin und hatte schon im März von dem Angebot der Naturgartenberatung Gebrauch gemacht. Sie wollte einfach noch mehr wissen darüber, was für die Insektenvielfalt hilfreich sein kann. Dabei hat sie schon eine große Blütenvielfalt durch viele einheimische Stauden in ihrem Garten, außerdem mit Efeu und wildem Wein bewachsene Wände, die nicht nur ideale Nistmöglichkeiten bieten, sondern auch durch ihre Blüten Nektar für viele Bienen produzieren,  Steinhaufen, in denen sich Käfer und Molche verstecken können und in den Totholzhaufen sind viele weitere Krabbeltiere zu Hause. Auch eine Vogeltränke ist vorhanden.
Der von Frau Kolthoff mit viel Liebe gestaltete Garten macht ihr nicht nur Arbeit, sondern eben auch viel Freude. "Lohn für die Arbeit ist der schöne Anblick, der Duft, den die Blumen bei sonnigem Wetter verströmen, das Summen der Bienen und natürlich das Gezwitscher der Vögel," so ihre Worte.

Ebenfalls ausgezeichnet wurde der Garten von Simone und Detlef Kolthoff. In ihrem Garten sorgen unter anderem ein Teich mit Wasser-und Sumpfpflanzen,  eine Totholzhecke und ein dicht bewachsener breiter Wildsträucherstreifen für Nahrung und Unterkunft für viele Arten.

Auch der Garten von Helga und Jan-Dieter van Hoorn wurde ausgezeichnet, er ist ebenfalls naturnah gestaltet, zahlreiche Stauden sorgen schon  früh im Jahr dafür, dass die ersten Hummeln und Bienen Nahrung finden. Unter den Obstbäumen darf die mit Wildkräuterwiese auch mal höher wachsen, zahlreiche Totholzhaufen bieten vielen Tieren Unterschlupf, Stauden werden nicht nur gehegt und gepflegt. Sie dürfen auch im Winter stehenbleiben und als Nahrungsquelle oder Unterschlupf dienen.


Der Garten von Magret Hinderks zeichnet sich dadurch aus, dass er auf kleinem Raum für Insektenwelt ein großes Blühangebot das ganze Gartenjahr über hat. Wasserstellen, Totholz, begrünte Wände, das alles zusammen macht diesen Garten zu einer kleinen Naturoase und zeigt, dass es auch auf kleinem Raum möglich ist etwas für die Natur und ihre Bewohner zu tun.


Mit viel Herzblut werkelt Gerhard Natelberg in seinem Garten. Dafür summt und und brummt es in allen Ecken.

Schon in seinem Berufsleben als Vermessungstechniker hat ihn die heimische Pflanzenwelt fasziniert. Diese versucht er auch in seinem Garten zu etablieren und das mit viel Erfolg. Mitte Juni blühte der Blutweiderich an vielen Stellen, nicht nur am großen Teich, auch in den Staudenbeeten. Schwalben flogen über den Teich und nahmen im Flug Wasser auf, im großen selbstgebauten Insektenhotel waren schon viele "Zimmer" besetzt. Ganz neu hatte Gerhard Natelberg ein Sandarium angelegt. Dort können Sandbienen ihre Röhren bauen , um ihre Eier anzulegen.


Stauden aller Art hat Marlen Kloppenborg in ihrem Garten  vereint, dazwischen bleibt Platz für kleine wilde Grasflächen und auch Brennnesseln dürfen sich hier wohlfühlen, an der Gartenmauer rangt sich Efeu und sorgt mit seinen  Nischen für einen attraktiven Lebensraum für viele Vögel.


Wieder ein Garten, der mit viel Liebe gestaltet wird. Karina Wilken hält ein breites Angebot für die Insektenwelt bereit. Ein Gang durch den Garten ist eine kleine Entdeckungsreise, überall trifft man auf kleine überraschende, dekorative Elemente, die sich sehr  natürlich in den Garten einfügen.


Ein großer Garten, ein großer Teich und viel Landschaft drumherum. In diesem Garten wirken Melanie Pathmann-Schneebaum und ihr Sohn an immer neuen Ideen und Baustellen. Er bietet ja auch viel Platz dafür. Bewusst wird eine wilde Ecke liegen gelassen,  große Bäume und Sträucher umgeben das Grundstück, im großen Teich sind zwar Fische, aber auch Libellen drehen ihre Runden hier. Als nächstes Projekt steht eine Totholzhecke auf dem Plan.


Die Natur hat Vorrang im Garten von Andreas Jansen.   Mit einem Teich,  Totholzbereichen,  Fassadenbegrünung oder wilden Ecken bietet der Garten  unterschiedlichsten Arten  Unterschlupf und Nahrung.


Ein Paradies für Insekten und Vögel ist der Garten von Jan Berends. Hier wird viel Wert auf Regionalität bei der Pflanzenauswahl gelegt, das zahlt sich besonders für Wildbienen und andere Spezialisten aus, wie z.B das Taubenschwänzchen. Dieses steuert, wegen seines langen Saugrüssels, Blüten mit einem tiefen Kelch an. Überall, wo sich eine Lücke bietet versucht Jan Berends neue wilde Blütenpflanzen zu etablieren. "Noch besser ist es, wenn sich die Pflanzen selber durch Aussaat verbreiten" so Jans Tipp und so freuen sich Jaqueline und Jan immer wieder über neue Entwicklungen in ihrem Garten.


Im Garten von Agnes und Hannes Ratering geht es wild zu. Wilde Wiesen,  Ecken und Staudenbeete, irgendwie versucht Agnes Ratering das wilde Wachstum etwas zu regulieren, um etwas mehr Blütenreichtum ins Grün zu bringen. Das gelingt manchmal mehr, manchmal weniger. 

Völlig umgekrempelt hat Familie Koop ihren Garten, nachdem die Kinder aus dem Haus waren. Der Rasen verschwand, und es entstanden neue Stauden- und Sträucherbeete und Sitzgelegenheiten. Von Besuchen auf Gartenfesten oder  bei allen möglichen Gelegenheiten wurden neue Pflanzen für den Garten mitgebracht. In Zukunft soll der Schwerpunkt mehr auf Regionalität liegen, denn dass es der Insektenwelt gut geht, liegt beiden sehr am Herzen.  Ein selbst gebauter  Hornissenkasten aus einem Totholzstück wurde von den Hornissen in den letzten zwei Jahren schon angenommen. Auch ein Teich wurde angelegt, der wurde aber wieder verfüllt mit weißem Sand für die Enkel, die jetzt im Garten spielen.

Geziena Scholtalbers führt ein strenges Regiment in ihrem Garten. Alles hat seine Ordnung. Aber  wenn es die Pflanzen, und davon gibt es viele verschiedene Arten, erst einmal in ihren Garten geschafft haben, werden sie gehegt und gepflegt und nicht so schnell aufgegeben.  Es findet sich immer ein geeignetes Plätzchen. Das ganzjährige Nahrungsangebot für Insekten ist auf jeden Fall gesichert, schon im Frühjahr geht es mit vielen Krokussen und Hasenglöckchen  los, Wildtulpen sind dieses Jahr hinzugekommen. Eine kleine Wildblumenwiese und viele Stauden sorgen im Laufe des Sommers für Blütenreichtum.  Unter besonderer Beobachtung stehen die Brennnesseln, die neuerdings auch hier wachsen dürfen, denn für die Schmetterlingsraupen sind sie wertvolles Futter. Der Nutzgarten verdient seinen Namen, es wachsen verschiedene Kohlsorten, Zucchini, Tomaten, Salate.... Für die notwendige Düngung wird in der Kompostecke gesorgt, manchmal zusätzlich mit Brennnesseljauche, Pferdeäpfel oder was sonst so anfällt. Da kann Geziena Scholtalbers auf ihre jahrelange Erfahrung als Hobbygärtnerin zurückgreifen.


Man kommt aus dem Staunen nicht heraus im Garten von Yvonne und Hendrik Gosseling. Schon 2023 erhielt Yvonne Gosseling die Auszeichnung "Naturnaher und insektenfreundlicher Garten" Der große Garten von Familie Gosseling bietet vielen Tieren ein zu Hause. Dafür  hat das Ehepaar einiges auf die Beine gestellt. Nicht nur zwei Storchenhorste, auch ein Schwalbenturm mit vielen Nistmöglichkeiten für Mehlschwalben  wurde aufgestellt. "Teichlandschaften, Trockenmauern, Staudenbeete, Käferburg.... da geht noch was," sagt Yvonne Gosseling. Die  Ideen gehen ihr einfach nicht aus. und so wird weiter gebaut und gepflanzt was das Zeug hält, um den Garten noch attraktiver für Falter, Bienen, Grashüpfer, Amphibien,  Vögel ...... zu machen.